Schlafstrategie - Schlaflos zum Erfolg?

Aktuell gehen in in den Medien Berichte zum Schlafverhalten diverser Polit- und Wirtschaftsgrössen um, bei welchen einige sehr aussergewöhnliche Strategien bekannt werden.
Aber was steckt eigentlich dahinter? Wie wichtig ist Schlaf und Erholung für erfolgreiches Arbeiten?

Unter anderem diese Berichterstattung setzt eine Diskussion über etwas frei, was sich als Selbstverständlichkeit in unseren Alltag integriert.

Die Evolution hat das biologische Individuum so geschaffen, dass eine Existenz ohne Schlafphasen nicht möglich ist, denn diese dienen unter anderem der körperlichen und psychischen Regeneration und der Verarbeitung der Erlebnisse.

Bestimmte Lebewesen haben dabei spezifische Strategien entwickelt um der Tatsache entgegen zu wirken, während der Schlafphase angreifbar zu sein.

So sind z.B. Delfine oder Amphibien in der Lage, eine Gehirnhälfte in den Schlafzustand zu versetzen, währen die andere Gehirnhälfte aktiv ist.

Der Mensch hat eine andere Strategie entwickelt (welche sich seit der Zeit der Evolution vom Primaten zum Homo sapiens nicht verändert hat): Er macht sich zum Schutz während der Schlafphase bestimmte Infrastrukturen oder das soziale Umfeld zu Nutze.

Was jedoch keines der bekannten Lebewesen jemals in der gesamten Evolution getan hat, ist die Schlafphasen zu verringern oder auf diese zu verzichten. Es scheint als hätte die Natur diese Option schlicht nicht vorgesehen.

 

Weshalb unsere Gesellschaft nun plötzlich darüber rätselt, welche Strategie wirtschaftlich zu mehr Erfolg führt hängt möglicherweise damit zusammen, dass der Leistungs- bzw. Erfolgsdruck das Leistungspotenzial des einzelnen Individuums schlicht übersteigt.

In unserer kapitalistisch getriebenen Gesellschaft wird eine Stagnierung des Erfolgs (z.B. Betriebsgewinn, Umsatz- und Produktionsvolumen) als Verlust betrachtet,  schliesslich ist Wachstum ist die einzige Existenzmöglichkeit im kapitalistischen System.

Dieses Wachstum und der resultierende Erfolg scheint die Mächtigen in unserer Gesellschaft so stark zu motivieren, dass diese die über Jahrhunderte bewährten Strategien zur körperlichen und psychischen Regeneration plötzlich über Bord geworfen werden und aus einfachen Managern Übermenschen, welche mit 4.5 Stunden Schlaf pro Tag (Beispiel Brady Dougan, Marissa Mayer oder Christoph Blocher) milliardenschwere Unternehmen zum Erfolg geleiten, werden.

 

Der menschliche Organismus ist auf eine ausgewogene Balance zwischen Leistungserbringung und Regeneration angewiesen, denn der Schlafzyklus regelt unter Anderem den Hormonhaushalt und die neurologische Aktivität.

Empirische Forschungen in diesem Bereich zeigen, dass sich bei langwährender Störung des Schlafzyklus nicht nur in mangelnder Konzentration und verminderter Reaktionsfähigkeit zeigen, sondern auch in psychischen Symptomen wie Halluzinationen oder gar Schizophrenie.

Einige interessante Facts dazu finden sich hier oder betreffend Schizophrenie hier.

Diese Feststellungen lassen hinsichtlich dieser Berichterstattung nur folgende Rückschlüsse zu:

  • Sämtliche der erwähnten Beispiele leiden unter zunehmend schweren psychischen Krankheitssympthomen
  • Die erwähnten Beispiele erbringen täglich nur so geringfügige Leistung, dass Schlafmangel keine Auswirkungen auf die Personen hat
  • Die Schlafstrategien sind nicht die einzigen Substanzen, welche zur Leistungserbringung "in Gebrauch" sind
  • Die Berichterstattung war in diesem Falle nicht besonders akkurat

 Was haltet ihr davon? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?

Gibt es besondere Schlafstrategien welche ihr anwendet oder angewendet habt (erfolgreich oder nicht)?

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